Atomkraftwerk im Notfall / wird seit neun Tagen von Dieselgeneratoren gekühlt

Das große Kernkraftwerk Saporischschja, von den Sowjets im Süden der Ukraine gebaut, wird zum neunten Tag in Folge von Notstromaggregaten mit Diesel gekühlt, nachdem eine externe Stromleitung unterbrochen wurde, sagten seine russischen Leiter am Mittwoch. Die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA zitierte die von den Russen eingesetzten Leiter des Kraftwerks mit der Aussage, dass die Notstromversorgung momentan ausreichend sei, aber die Wiederaufnahme einer regelmäßigen Stromversorgung über eine externe Quelle, die Dneprovskaja-Leitung, aufgrund ukrainischer Bombardierungen unmöglich sei. Auf der anderen Seite hat die Ukraine gesagt, dass russische Bombardierungen die Rückkehr der externen Energie verhindern. Der intensive Drohnen- und Artilleriekrieg um mehrere große Kernkraftwerke aus der Sowjetzeit in der Ukraine hat ständig Warnungen von der Atomagentur der Vereinten Nationen, der Internationalen Atomenergie-Organisation, bezüglich des Risikos eines schweren Atomunfalls ausgelöst. Die letzte externe Stromleitung zum Kraftwerk Saporischschja, dem größten Kernkraftwerk Europas, wurde während der Kämpfe am 23. September unterbrochen. Energie wird benötigt, um Wasser um das Kraftwerk zu pumpen, um die Reaktoren und den verbrauchten Brennstoff zu kühlen. Die Strahlungswerte sind normal, bestätigte inzwischen die internationale Atomenergieagentur und Russland. Das Risiko besteht darin, dass ohne Energie der Kernbrennstoff, der sich nur 500 km vom Ort des schlimmsten Atomunfalls der Welt, der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986, entfernt befindet, nicht gekühlt wird und eine Kernschmelze droht.